DM der Landesturnverbände: NTB-Faustballteams wiederholen in Bamberg historischen Triumph

 

Eine bessere Rückkehr zur Deutschen Meisterschaft der Landesturnverbände hätte es für die Faustballerinnen und des Faustballer des Niedersächsischen Turnerbundes nicht geben können: Nach zwei Jahren coronabedingter Unterbrechung wiederholte der NTB in Bamberg – nach Platz zwei im Jahr 2019 – seinen historischen Erfolg aus dem Jahr 2018 (Baden-Baden) und sicherte sich nicht nur in allen Altersklassen, sondern auch in der Gesamtwertung den Sieg.

Fünf Mal wurden während der Siegerehrung bei der DM der Landesturnverbände die Sieger ganz oben auf das Siegerpodest gerufen. Und fünf Mal jubelte der Niedersächsische Turnerbund mit der Goldmedaille um den Hals. Dass es am Ende so erfolgreich laufen sollte, damit hatten wohl auch die kühnsten Optimisten nicht wirklich gerechnet. Innerhalb einer Stunde feierten die Faustball-Auswahlmannschaften der männlichen und weiblichen U14 und U18 vier Erfolge – und das bei äußerst widrigen Bedingungen. So war der finale Sonntag von starken Regenfällen geprägt, die den Faustballfeldern merklich zu schaffen machten – den NTB aber nicht von der Erfolgsspur abbringen konnte.

Denn abgesehen vom Wetter am Sonntag war die Reise für die niedersächsischen Auswahlmannschaften nach Bamberg eine sehr erfolgreiche. An beiden Tagen musste der NTB gerade einmal eine Niederlage hinnehmen. Die männliche U14 verlor am Samstag ihr Vorrundenspiel gegen Sachsen mit 0:2 (9:11, 11:13), hätte sich für die Revanche aber keinen besseren Moment aussuchen können. Mit Siegen gegen Bayern, Westfalen, Thüringen und die Pfalz hatte sich das Team von Holger Harnack und Merlin Sommer den zweiten Tabellenplatz gesichert und am Sonntag sowohl im Quali-Spiel gegen Schleswig-Holstein (11:9, 11:7) als auch im Halbfinale gegen Schwaben (11:6, 11:7) brilliert. Im Endspiel lieferte die Mannschaft im erneuten Aufeinandertreffen mit Sachsen dann eine blitzsaubere Leistung ab, wehrten trotz der schwierigen Bedingungen defensiv unheimlich stark ab – und sicherten sich mit 11:7 und 11:5 den ersten der vier Titel.

Den zweiten bescherte dem NTB die weibliche U14. Diese war trotz zweier kurzfristigen Corona-Ausfällen mit Siegen gegen Sachsen (11:6, 11:5), Baden (11:5, 11:6) und Westfalen (11:2, 11:5) im Schnelldurchlauf durch die Vorrunde marschiert und schien auch im Halbfinale gegen Bayern nicht aufzuhalten zu sein (11:5, 11:7). Ausgerechnet im Endspiel geriet der NTB-Express gegen Schleswig-Holstein bei schwierigem Untergrund ins Stocken. Doch hier bewies die Mannschaft von Seike Dieckmann und Jana Brzoza ihre mentale Stärke, kämpfte sich nach 0:1-Rückstand (10:12) zurück in die Partie und gewann mit 11:9 und 11:7 den Titel.

Den größten Coup feierte die männliche U18. Dabei hatte sich die Truppe von Benjamin Schwarze und Till Oldenbostel in beeindruckender Manier gegen Sachsen, Baden, Rheinland, Pfalz und Hessen ohne einen einzigen Satzverlust Platz eins in der Vorrunde gesichert und an diese starke Leistung auch im Halbfinale gegen Baden fortgesetzt (11:6, 11:4). Im Finale wartete auf Niedersachsen mit Schwaben aber der große Titelfavorit. Doch während der STB kaum ins Spiel fand, lieferte die Truppe um Angreifer Nick Poppe auch im siebten Spiel an diesem Wochenende ihre Leistung ab und ließ sich mit 11:7 und 11:8 feiern.

Den Vierfach-Erfolg machte dann die weibliche U18 perfekt. Mit einem umkämpften 2:1 (12:10, 9:11, 11:5)-Sieg gegen Bayern war die Mannschaft von Carina Müller und Michaela Grzywatz ins Turnier gestartet, gewann im Anschluss auch gegen Sachsen (11:9, 11:8) und Westfalen (11:4, 11:3). Damit zogen die NTB-Faustballerinnen als Gruppensieger ins Halbfinale ein, in dem es einen erneuten Sieg gegen Westfalen gab (11:5, 11:2). Das Endspiel war dann nichts für schwache Nerven. Ein vom Regen stark aufgeweichter und in Mitleidenschaft gezogener Platz sorgten für ein komplett verändertes Spiel – in dem sich jeder Fehler rächte. Mit 15:14 ging Niedersachsen gegen Schwaben in Führung, musste kurz darauf aber den Ausgleich hinnehmen (5:11). Mitte des Entscheidungssatzes setzte sich der NTB aber ab – und sorgte so für die Vorentscheidung, ehe kurz darauf mit den drei weiteren Teams der großartige Erfolg gefeiert wurde.

„Was unsere Teams an diesem Wochenende geleistet haben ist einfach beeindruckend“, jubelte NTB-Jugendwartin Doris Schmertmann, die in Vertretung von Jörg Stünkel die Delegationsleitung in Bamberg übernahm, im Anschluss an die Siegerehrung: „Jeder in der Delegation hat in den entscheidenden Momenten seine beste Leistung gezeigt hat. Das ist einfach unfassbar stark.“