Faustball-Schiedsrichter legen Prüfung erstmals online ab

Es waren anstrengende Wochen in der Vorbereitung, verbunden mit zunächst vielen inhaltlichen und technischen Fragezeichen und schlaflosen Nächten. Doch es hat sich gelohnt: Mit großem Erfolg ist die erste Online-Schiedsrichterausbildung der Faustballer im Niedersächsischen Turnerbund über die Bühne gegangen. Nachdem die Ergebnisse der theoretischen Prüfung verkündet waren, konnten auch Sandra und Vanessa Manzek aus Ahlhorn aufatmen. Sie hatten die gesamten Planungen und die Durchführungen gemeistert!

Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie stand der Lehrgang mit mehr als 20 Teilnehmern aus ganz Niedersachsen bereits auf der Kippe. „Im März habe ich schon gedacht, dass wir den Lehrgang absagen müssen“, erzählt Sandra Manzek. Seit zweieinhalb Jahren ist die Ahlhornerin für das Schiedsrichterwesen der niedersächsischen Faustballer zuständig, war schon davor bei zahlreichen Lehrgängen als Referentin tätig. Mit dem Online-Lehrgang betrat aber auch sie Neuland. "Uns war schon im Vorfeld klar, dass die Durchführung besonders an der Technik hängt. Die musste mitspielen", sagt Manzek.

Die Idee für einen solchen Lehrgang hatte sie dabei vom Bremer Landesfachwart Dennis Walther. „Als ich davon gehört habe, war ich sofort begeistert“, sagt die niedersächsische Landesschiedsrichterwartin. Mit dem Programm Discord war recht schnell eine kostenlose Möglichkeit gefunden, die Lehrgang abzuhalten. „Als wir dann auch vom Niedersächsischen Turnerbund und der Deutschen Faustball-Liga positive Signale für die Durchführung bekommen haben, konnten wir in die letzten Vorbereitungen starten“, berichtet Sandra Manzek.

Unterstützung bekam sie dabei von ihrer Tochter Vanessa. Diese befindet sich in ihrem sechsten Semester des Informatik-Studiums und stand ihr zunächst bei der technischen Vorbereitung mit Rat und Tat zur Seite – und war am Lehrgangswochenende dann auch als zweite Referentin im Einsatz. „Wir haben den Lehrgang komplett neu strukturiert“, erzählt Sandra Manzek.

34 Teilnehmer aus ganz Niedersachsen absolvierten dann an zwei Tagen ihre Ausbildung oder Fortbildung zum A- (nationale Ebene) und B-Schiedsrichter (Landesebene). „Es hat alles gut funktioniert“, erzählt Manzek. Per Sprach- oder Textchat konnten Fragen gestellt werden – ehe die Teilnehmer in Kleingruppen verschiedene Aufgaben zu lösen hatten. „Eine Gruppe hat sogar eine kleine Präsentation erstellt, die wir mit allen Teilnehmern teilen konnten“, zeigte sich die Ausbilderin begeistert. Zum Abschluss fanden die Prüfungen über ein Online-Portal statt. Das erfreuliche Ergebnis: Alle Prüflinge haben den theoretischen Teil der Ausbildung bestanden. „Sollte es wieder möglich sein, werden wir die Praxis schnellstmöglich auf dem Faustballfeld nachholen“, verspricht Sandra Manzek – die nicht nur von den Teilnehmern viel Lob für den Online-Lehrgang erhalten hat. „Auch ein Ausbilder aus Bayern hat als Gast teilgenommen und war von den Möglichkeiten wie der Gruppenarbeit begeistert“, erzählt die Ahlhornerin. „Wir haben schon neue Ideen im Kopf“, wirft sie bereits einen Blick in die Zukunft. Und wer weiß – vielleicht macht dieser Online-Lehrgang auch in weiteren Landesverbänden Schule.